Bereits vom Tal aus würde man die Kohlbergspitze (2202m) mit den darunterliegenden Lawinenverbauungen sehen, wären wir nicht in nass-kalten Nebel eingehüllt. Vom Ausgangspunkt gehen wir zwischen der Kirche und dem Tourismusbüro hindurch, um gleich anschließend dem ersten Wegweiser Richtung "Kohlbergspitze/Panoramaweg" zu folgen. Es geht am Kohlberghof vorbei, durch die Bahnunterführung hindurch und über eine kleine Brücke zum nächsten Wegweiser (mittelschwerer Wanderweg "Kohlbergspitze").
Erst einmal müssen wir einige Höhenmeter hinter uns bringen, bis uns auf diesem südseitigen Aufstieg zur Kohlbergspitze die Herbstsonne „über den Wolken“ im Gesicht wärmt. Wir können uns kaum satt sehen an den verfärbten Bäumen, die in goldgelben Farben erstrahlen. Die sonnseitige Route zieht gut markiert auf einem schottrigen Bergweg in steilen Serpentinen durch lichten Wald, dann durch die Latschenzone und am Schluss über einen weiten Wiesenrücken. Wir genießen immer wieder herrliche Ausblicke in die gegenüber liegenden Lechtaler Berge, besonders hinüber zum Roten Stein und zur Pleisspitze. Wenig später zeigen sich auch die Mieminger Berge und das markante Zugspitzmassiv.
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Nach circa einer Stunde Gehzeit erreichen wir einen Wegweiser, bei dem man sich für einen der beiden Weiterwege entscheiden muss. Entweder folgt man dem schwarzen, schwierigen Wanderweg in westliche Richtung, über den Zigerstein (1975 m) zur Kohlbergspitze oder man entscheidet sich - so wie wir hier - für den restlichen Aufstieg auf dem roten, mittelschweren Wanderweg.
Eines der größten Gipfelkreuze Tirols thront auf dem Gipfel, der nach Norden hin steil ins Grübler Kar abbricht. Wir blicken auf ein riesiges Nebelmeer, aus dem nur die Bergspitzen herausragen. Herbstzeit ist eben Wanderzeit.
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Tourensteckbrief Kohlbergspitze (2202m):
Die Kohlbergspitze in den westlichen Ammergauern ist ein leicht erreichbarer Aussichtsgipfel im langen Kamm, der vom Daniel herüberzieht.
Anfahrt: Mit dem Auto bis nach Bichelbach. Neben der Kirche ist das Tourismusbüro/Zunfthaus. Hier ist ein öffentlicher Parkplatz.
Öffentliche Verkehrsmittel: Mit der Bahn zum Bahnhof Bichlbach-Berwang
Ausgangspunkt: Tourismusbüro Bichlbach (1079 m)
Abstieg: Der Abstieg erfolgt erneut über die Südostflanke auf dem gleichen Weg wie der Aufstieg. Der Abstieg erfolgt erneut über die Südostflanke auf dem gleichen Weg wie der Aufstieg.
Schwierigkeit: Unschwierige Bergwanderung; die leichten aber teilweise steilen Bergwege sind gut markiert und ausgeschildert.
Gehzeit: Aufstieg: ca. 3 Stunden Abstieg: 2,5 Stunden
Höhenmeter: 1170 hm
Distanz: insgesamt 10,2 km (Auf- und Abstieg)
Beste Jahreszeit: Anfang Juni bis zum ersten Schneefall
Stützpunkt: Während der Tour gibt es keine Einkehrmöglichkeit.
Karte: Alpenvereinskarte Wetterstein- und Mieminger Gebirge, West, Nr. 4/1, 1:25.000
Packliste Tageswanderungen:
- Funktionsshirt (kurzarm / langarm), auch zum Wechseln
- Funktionssocken
- Wanderschuhe
- Wanderhose
- Fleecejacke oder Pullover
- Hardshelljacke / Regenhose
- Softshelljacke / -weste
- Isolationsjacke für die Gipfelrast
- Mütze, Buff, Stirnband, Sonnenkappe
- Bargeld
- Trinkflasche und ausreichend Flüssigkeit (mind. 1,5 Liter)
- Proviant
- Personalausweis, AV-Ausweis
- Sonnenbrille
- Sonnenschutz LSF 30-50
- verstellbare Wanderstöcke
- Regenhülle für den Rucksack
- Kamera
- Dünne Handschuhe
- Rucksack 20-25l
- Erste-Hilfe Set inkl. Rettungsdecke und Blasenpflaster
- Smartphone mit Notfallnummern
- Karte, GPS-Gerät
- Stirnlampe
- Funktionsuhr
- Grödel / Ice Spikes
- Taschentücher
- kleines Sitzkissen
Text & Bilder: Alix von Melle